Gibt es in Nürnberg tatsächlich eine echte, umfassende Wohnungsnot bezüglich zur Verfügung stehender Mietwohnungen?
Aus der Sicht des Vermieters kann dies allenfalls nur für bestimmte Wohnungstypen und -größen so bestätigt werden. Während sich in Zusammenhang mit Corona einerseits deutlich abzeichnet, daß sich die Hauptnachfrage auf 3-Zimmer Wohnungen zwischen ca. 65m² und ca. 80m² Wohnfläche konzentriert hat, gibt es andererseits bei 1- und 2-Zimmer-Wohnungen einen spürbaren Nachfragerückgang. Dies hängt wohl in erster Linie damit zusammen, daß nun auch für Einzelpersonen aufgrund der zunehmenden Bedeutung von Homeoffice das dritte Zimmer als Arbeitszimmer attraktiv geworden ist und somit auch, neben Wohn- und Schlafzimmer, als unbedingt erforderlich angesehen wird. Die durchschnittliche Zeitdauer der Suche nach einem geeigneten Mieter, oder Mieterin dieser kleineren Wohnungen, ist in den letzten 2 Jahren spürbar gestiegen. Während bis dahin Vermietungen an ordentliche und bonitätsstarke Mieter und Mieterinnen kaum ein zeitliches Problem darstellten, muß jetzt mit längeren Angebotsphasen und auch längeren Leerständen gerechnet werden. Andererseits kann, trotz der momentanen Nachfragekonzentration auf 3-Zimmer-Wohnungen auch für diesen Teilmarkt nicht von einer echten Notlage gesprochen werden. In der Praxis bestätigen Interessenten immer wieder, daß grundsätzlich eine größere Anzahl an Wohnungen dieser Art angeboten werden, es aber individuelle Entscheidungsgründe für das eine oder andere Angebot gäbe. Hier reicht das Spektrum von der Nähe zum Arbeitsplatz, über die allgemeine Lage im Stadtgebiet, insbesondere deren Verkehrsinfrastruktur, die Ausstattungsmerkmale der Wohnung, der Mieterschaft im Haus, usw.. Zugegebenermaßen spielt natürlich auch die gewählte Miethöhe eine Rolle. Hier sei allerdings angemerkt, daß die Vielzahl privater Vermieter einen nachvollziehbaren, sich innerhalb des Mietenspiegels befindlichen und fairen Mietpreis wählen. Dies schon alleine aus dem Grund heraus, Ruhe und gegenseitige Wertschätzung in einem Mietverhältnis zu haben und sich selbst keinen Streitigkeiten aussetzen zu müssen. Der aller überwiegende Teil der privaten Vermieter ist nicht an der Maximierung von Mieten, sondern an ruhigen, einvernehmlichen und nachhaltigen Mietverhältnissen interessiert. Es wäre mehr als angemessen, dies auch medial in Funk, Fernsehen und Presse einmal so, der Wahrheit entsprechend, darzustellen.
Nachfrageüberhang nach bestimmten Wohnungsgrößen?
Hier muß das Augenmerk in erster Linie auf den größeren Mietwohnungen, ab vier Zimmern liegen. Diese Wohnungen werden einerseits von sehr gut verdienenden Dinkis (double income no kids) mit einem hohen Freiheitsbewußtsein bezüglich der jederzeitigen Veränderbarkeit des eigenen Wohnens und einer geringen Neigung zum Erwerb von Immobilieneigentum nachgefragt. Andererseits - und dies in wesentlich höherem Maße - insbesondere von realtiv einkommensschwachen Familien mit zwei, oder mehreren Kindern. Größere, dem Raumbedarf einer Familie entsprechende Wohnungen sind hier nur schwerlich zu finden. Zumal auch hier die Miete und die Betriebskosten, auch bei geringeren und sehr vernünftigen Quadratmetermieten, zu einem absolut höheren Mietpreis führen, welcher im Falle von einem schwächeren Einkommen zu einer für eine Familie wirtschaftlich schwierigen Situation führen kann. Hier wäre allerdings die öffentliche Hand gefordert, Abhilfe zu schaffen. Der Bau günstiger Sozialwohnungen für genau diese Nachfragerschicht wäre eine bessere Antwort auf die Nachfragelage auf diesem speziellen Teilmarkt, als private Vermieter über die Gängelung von Mietpreisdeckeln und ähnlichem konditionieren zu wollen. DIe Frage wäre zu stellen, warum hier nicht mit Dynamik und erkennbarem Willen vorangeschritten wird? Es drängt sich der Eindruck auf, daß diese Problematik wiederum auf die private Vermieterschaft abgelastet werden soll, sich die öffentliche Hand zwar guter Ratschläge an diese bedient, selbst aber keine vernünftigen Voraussetzungen anbietet, die es privat orientierten Vermietern schmackhaft machen könnte, in den sozialen Wohnungsbau zu investieren. Warum man sich beispielsweise nicht des in der Vergangenheit erfolgreich angewendeten Mittels der Sonderabschreibungen bedient, bleibt wohl ein Geheimnis.
So steht das politische Kalkül der auffällig gebetsmühlenartigen Proklamierung eines Bedarfes an Mietwohnungen über den tatsächlichen Gegebenheiten! Skepsis drängt sich dem geneigten Beobachter bei Betrachtung der immer wiederkehrenden Artikel in der Tagespresse, in Funk und Fernsehen durchaus auf, Wie so oft, wird lediglich ohne Differenzierung berichtet, ein Bild geschaffen, das gesellschaftspolitisch gerade durchsetzbar ist und ansonsten von einem relativ hohen Maß an fehlendem Willen zur Objektivität gezeichnet wird. Dies erinnert immer mehr an Ideologie, weniger an eine ausgewogene Beschreibung von Realitäten und daraus vernünftigen politischen Entscheidungen.
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